Immun-Booster: Kraftquelle Selen
Der Mikronährstoff Selen macht sich rar – in unseren Böden, aber manchmal auch in unserem Körper. Höchste Zeit, sich mit der scheuen Substanz ausgiebiger zu beschäftigen.
Was ist Selen genau?
Ein Spurenelement, das wie Eisen oder Zink nur in geringer Konzentration in der Erde und im menschlichen Körper vorkommt. Unser Organismus kann es nicht selbst herstellen, wir müssen Selen über die Nahrung zu uns nehmen, daher nennt man es „essenziell“.
Welche Aufgabe hat der Mikronährstoff im Körper?
Selen zählt zu den Antioxidanzien, sagt aggressiven Stoffwechselprodukten den Kampf an und wirkt wie ein Schutzschild für unsere Körperzellen. Weil das Spurenelement auch an der Bildung von Antikörpern und Abwehrzellen beteiligt ist, kurbelt es unsere Immunkräfte an. Außerdem kann Selen Giftstoffe an sich binden, die Schilddrüsenfunktion mitsteuern und für gesunde Haut, Haare und Fingernägel sorgen.
Worin steckt der mineralische Kraftstoff?
Superstars unter den Selenlieferanten sind Paranüsse. Aber auch in Weißkohl, Zwiebeln und Spargel kann viel Selen stecken, genau wie in Pilzen oder Linsen. Allerdings sind die Böden und damit die Pflanzen in Deutschland eher selenarm, der Bedarf lässt sich besser über Fleisch, Fisch und Eier decken. Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (DGE) brauchen Erwachsene 60 bis 70 Mikrogramm Selen täglich, das steckt beispielsweise in sechs Paranüssen, in 150 Gramm Makrele oder Geflügel und in 150 Gramm Weißkohl.
Und wie zeigt sich ein Selenmangel?
Die Symptome reichen von Müdigkeit und lnfektanfälligkeit über schuppige Haut und Haarausfall bis hin zu Muskelschwäche oder Herzproblemen. Bei einem Verdacht bringt eine Blutentnahme Klarheit. Sehr selten kann eine langfristige
starke Unterversorgung zu schweren Erkrankungen führen, etwa einer Beeinträchtigung des Herzmuskels oder Gelenk- und Knochenschäden.
Sind Nahrungsergänzungsmittel empfehlenswert?
Fasten-Fans, Vegetarier und Veganer sollten ihren Selenspiegel regelmäßig überprüfen lassen, genau wie Menschen mit einer chronischen Darmerkrankung. Bei zu niedrigen Werten können nach ärztlicher Rücksprache Selenpräparate weiterhelfen. Ihre Apotheke berät Sie gerne über die richtige Dosierung und mögliche Kombinationen mit anderen Nährstoffen.